bayerischer wald 

In regelmäßigen Abständen finden imWallfahrtsmuseum

Wallfahrtsmuseum von Neukirchen b.Hl.Blut

interessante Sonderausstellungen statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 - 12 und 13 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 10 -12 und 13 - 16 Uhr.
Sonderöffnungszeiten:
Faschingsdienstag v. 9 - 12 Uhr, Karfreitag v. 10 - 12 Uhr, Allerheiligen, 1. November von 10-12 Uhr
Heiligabend, 24. Dez. von 10-12 Uhr, Silvester, 31. Dez. von 10-12 Uhr,
ab 1. Nov. bis 15. Dezember > montags von 10-12 Uhr, di-fr von 9-12 und 13-17 Uhr geöffnet, sa+so geschlossen

Gudrun Linn: Historische Textilien (Okt. 2012 - 07. April 2013)

Christliche Motive, gestickt auf historischen Textilien aus der Sammlung von Gudrun Linn, präsentiert das Neukirchener Wallfahrtsmuseum ab Donnerstag, 18. Oktober 2012.

Auch die Facette der christlichen Motive aus der umfangreichen Sammlung gewährt einen Einblick in das Leben und Wirken von Mädchen und Frauen der vergangenen zwei Jahrhunderte und zeigt die Produkte fleißiger weiblicher Hände. Zur Ausbildung der Mädchen, ob zu Hause oder in der Schule, gehörte das Erlernen der verschiedenen  Handarbeitstechniken, wie schmückende Nadelarbeit, Nähen, Flicken, Stricken, Häkeln und Vieles mehr. Diese Techniken wurden an einem Mustertuch erlernt und geübt, das später als „Nachschlagewerk“ diente.

KelchAuf vielen der in Süddeutschland und Österreich entstandenen Stickmustertüchern sind christliche Motive dargestellt. Diese oft farbenfrohen Bilder und Buchstaben, auf kunstvoll mit Kreuz-, Platt- oder Stielstich bestickten Tüchern, waren die Vorlagen für das Besticken von Überhandtüchern, Wandbehängen, Altar-, Kelch-, Verseh- und Sargtüchern und Votivbildern.
Ein Verseh- oder Sterbetuch war fester Bestandteil der Aussteuer und fehlte in keinem katholischen Haushalt. Bestickte Fronleichnamstücher schmückten die Fenster frommer Bürger, an deren Häusern die Prozession vorbei ging. Auch Heiligen- und Marienbilder für den Herrgottswinkel, sowie Schutzengelbilder über dem Bett, wurden, meist nach käuflichen Vorlagen, in Gobelinstich gestickt. Diese Gobelinstickbilder fertigten Frauen auch in Heimarbeit zum Broterwerb. In vielen Haushalten war ein auf Lochkarton gestickter Haussegen zu finden. Gebete und Sprüche mit religiösem Inhalt zierten viele Wandbehänge. Die meisten der genannten Textilien waren für den Hausgebrauch bestimmt. Mädchen in Klosterschulen und Nonnen, aber auch Frauen, die der Kirche nahe standen, bestickten, mit viel Fleiß und meist mit rotem Garn, große und kleine Altartücher. In vielen Kirchen, wie auch in der Neukirchener Wallfahrtskirche, sind wunderbare gestickte Votivbilder zu sehen. Nicht zu vergessen die prachtvoll bestickten Kirchengewänder.

Jesukind

Gudrun Linn, Fachlehrerin für Textilarbeit, sammelt seit über 40 Jahren historische Textilien.

HerzDas Interesse für dieses Sammelgebiet wurde früh geweckt, durch zwei Stickmustertücher aus dem zaristischen Russland, die von ihrer Ururgrossmutter als Kind gestickt wurden. Während des Studiums zur Fachlehrerin für Textilarbeit wurde die Sammelleidenschaft durch das Verfassen der Facharbeit mit dem Thema „Mustertuch“ angefacht. Es gab kaum einen Flohmarkt in und um Deutschland, der nicht besucht wurde. Jetzt macht das Internet das Sammeln leichter. Die Sammlung umfasst inzwischen weit über tausend Exponate, die zwischen 50 und 250 Jahre alt sind. Fein säuberlich zwischen Seidenpapier und Mottenstrips liegen die Sammelobjekte in Mappen, Schachteln, Schubladen, Truhen und Schränken. Etliche haben aber auch, im Rahmen hinter Glas, ihren Platz gefunden.

Der Lebenstraum der Sammlerin ist es, die Sammlung in einem Museum ständig präsentieren zu können. Diesem Ziel ist sie mittlerweile sehr nahe. Im kommenden Jahr wird Gudrun Linn in Blaibach das Museum „Frauenfleiß“ eröffnen.

Geschichte des Drahtseils (28. Sept. - 07. April 2013)

Ausstellung zur Geschichte des Drahtseils im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut

Neukirchen b. Hl. Blut und Příbram haben nicht nur die Gemeinsamkeit, dass sie berühmte Wallfahrtsorte sind – die dortigen Museen arbeiten seit Jahren eng zusammen und für beide Orte hat die Erfindung des Drahtseils eine wichtige Bedeutung: in Příbram für den Bergbau und am Neukirchener Hausberg wurde vor vierzig Jahren die Hohenbogenbahn eröffnet. Aus diesem Anlass präsentiert das Wallfahrtsmuseum ab Freitag, 28. September eine Ausstellung zur Geschichte des Drahtseils, die vom Bergbaumuseum Příbram zusammengestellt wurde.

Drahtseilfabrik


Die Erfindung des Drahtseils durch Oberbergrat Wilhelm August Julius Albert (1787 – 1846) in Clausthal im Harz war Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet des Bergbaus eine bahnbrechende Neuerung. Das „Albertseil“ bestand aus 12 Drähten. Dabei bildeten immer vier Drähte eine Litze und drei Litzen ergaben ein Seil. Die Drahtseile wurden anfangs von Hand hergestellt. Die Drähte bzw. Litzen wurden in einen Schraubstock eingespannt und zu einem Seil gedreht. Durch die Nutzung des Drahtseils konnten im Bergbau größere Fördertiefen erreicht werden. Das Drahtseil verbreitete sich rasch weltweit und kam auch im Příbramer Erzrevier Birkenberg zum Einsatz, das damals zu den bedeutendsten und modernsten Erzrevieren in der österreichischen Monarchie gehörte. Schließlich entstand 1853 auch in Příbram eine erste Drahtseilmanufaktur. Später erfolgte der Antrieb der Maschinen mittels Dampfmaschine, ab den 1920er Jahren durch Elektromotoren. 1875 wurden in Příbramer Fabrik über 80 Kilometer Drahtseil hergestellt. Als staatliche Drahtseilfabrik war sie bis 1964 in Betrieb.

Bau der Hohenbogenbahn


Die Ausstellung beschreibt Erfindung, die Herstellung und die Nutzung des Drahtseils, nicht nur im Bergbau, sondern später auch für Baumaschinen, Seilbahnen und Brücken und in der Architektur. Vor vierzig Jahren, 1972, wurde die Doppelsesselbahn am Neukirchener Hausberg Hohenbogen eröffnet. Die Seilbahnlänge beträgt 1358 Meter, der Seil-Durchmesser 31 Millimeter.
Die Ausstellung kann bis Anfang April 2013 besichtigt werden.

Kulturschätze in Bayern und Böhmen (28. März - 16. Sept. 2012)

Das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut präsentiert ab 28. März eine neue Ausstellung. Auf über 80 zweisprachigen Ausstellungsfahnen werden bedeutende Kulturschätze im Regierungsbezirk Oberpfalz und der Region Pilsen sowie einige Museumseinrichtungen in Niederbayern vorgestellt. Sie sollen Interessierte zu Ausflügen zu diesen herausragenden kulturellen Zielen in Bayern und Tschechien anregen. Neben Burgen, Schlössern, herrlichen Parkanlagen und historischen, denkmalgeschützten Stadtzentren werden Museen, Theater und Feste in Bayern und Tschechien vorgestellt. Die Ausstellung wurde vom Centrum Bavaria Bohemia Schönsee zusammengestellt und kann bis 16. September im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut besichtigt werden. Die Kulturschätze sind im zweisprachigen Kulturportal www.bbkult.net veröffentlicht. Ziel des Ausstellungsprojektes ist es, die beiden Nachbarseiten kulturell noch stärker zu verzahnen und den grenzüberschreitenden Kulturtourismus zu verstärken.

Kulturschätze Bayern-Böhmen

Kulturschätze Bayern-Böhmen, Chammünster

Asche und Regen (17. Nov. - 04. März 2012)

Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst von Maria Kurzok, Bilder und Betrachtungen gegen das Vergessen. Die dritte Generation fragt nach: Was haben meine Großeltern von 1933 bis 1945 getan?

Bild KurzokEin schweres Thema, dessen sich die Künstlerin Maria Kurzok annimmt. Sie thematisiert mit ihren Bildern und Texten die möglichen Folgen der Verdrängung und des Schweigens der Kriegsgeneration, seien es Täter oder Opfer, anhand ihrer eigenen Familiengeschichte und macht deutlich, wie sehr das damals Geschehene in der 2. und 3. Generation immer noch wirken kann.

Über die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte gelingt es der Malerin Maria Kurzok, einen Zugang zu einem bisher wenig thematisierten Bereich der deutschen Vergangenheit zu schaffen: Die Verdrängung und das Schweigen der Kriegsgeneration, sowohl der Täter als auch der Opfer und die daraus resultierende Belastung in den Familien der nachfolgenden Generationen. In bizarren, ausdrucksstarken Bildern zeigt

Maria Kurzok eine  künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema, das sie in Bildern umsetzt. Entstanden sind  großformatige Bilder, die ab 17. November im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut zu sehen sind.


Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl.Blut:

"Asche und Regen". Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst von Maria Kurzok, Bilder und Betrachtungen gegen das Vergessen vom 17.11.2011 bis 04. 03. 2012.

Berührungen des Glaubens in der tschechischen Fotografie (09. Juni - 20. Sept. 2011)

Neue Ausstellung mit tschechischer Dokumentarfotografie des 20. Jahrhunderts im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut.

Das Kunstgewerbemuseum in Prag hat für das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut eine sehenswerte Ausstellung zusammengestellt.
Sie präsentiert drei herausragende Persönlichkeiten der tschechischen Fotografie, die sich seit langem mit dem Thema „religiöses Leben“ befassen.
Religiöses LebenHeute bereits ein Klassiker ist der  Foto-Zyklus von Markéta Luskačová (geb. 1944 in Prag), die ab Mitte der 1960er Jahre die Wallfahrtstradition in der Slowakei dokumentiert hat.
Eine andere Herangehensweise hat Jindřich Štreit (geb. 1946 in Vsetín) gewählt: Seine in den 70er und 80er Jahren aufgenommenen Bilder von Alltagsleben und Festen in mährischen Dörfern sind ungewöhnlich raue Bildzeugnisse und zeigen dennoch Einfühlungsvermögen und Mitgefühl des Fotografen.
Václav Podestát (geb. 1960 in Kralovice) konzentriert sich auf die Änderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse ab Ende der 1980er Jahre. Er hat auch den legendären Besuch des Heiligen Vaters in dem vom Kommunismus befreiten Land dokumentiert. In der Ausstellung, die bis September 2011 läuft, werden 60 Fotografien gezeigt.

Die Ausstellung wird präsentiert im Rahmen des Projekts DIALOG | MUZEUM mit Unterstützung der Europäischen Union Ziel 3 – Cíl 3 Territoriale Zusammenarbeit (INTERREG) Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). www.dialog-muzeum.eu